Donnerstag, 13. August 2015
Zurück aus den Bergen
paulstaenner, 13:07h

Zurück vom Wandern in den Dolomiten - strahlend blauer Himmel, hinreißende Landschaft. Die italienischen Hütten waren sehr anders als die deutschen Alpenvereinshütten: Statt Erbsensuppe oder Reichlich-Pasta-mit-Geschmacksbeilage für ausgepowerte Wanderer (die ja auch wirklich Nahrung vertilgen wie ein Schwarm Raupen) gab es mehrere Gänge mit regionalen, feinst zubereiteten Speisen. Dazu ein etwas robuster, aber guter, voller Hauswein.

Am ersten August überflutete ein Tsunami von italienischen Urlaubern die Dolomiten.
Und es kam zu einem clash der culturen: Zur Berghütte und Seilbahnstation Lagazuoi führte uns in einer Klamm ein langer steiler Weg hinauf. Er lag in der prallen Sonne, man konnte ihr nicht ausweichen. Vom Talboden bis zur Berghütte/Seilbahnstation waren es tausend Höhenmeter, also stundenlange, harte Arbeit.
Von der Seilbahnstation herab kommen die italienischen Touristen: Schöne Frauen, geschminkt, lächelnd, in eleganter Sportbekleidung, leichten (unpasssenden) Sportschuhen, geduscht und duftend mit schwingendem Schritt, Kleinkinder an der Hand.
In der Klamm treffen wir aufeinander.
Sie - und wir, die wir keuchend hinauf gehen, mit schwerem Schritt, schweißüberströmt, müffelnd wie die Ziegenhirten, fahle Erschöpfung im Gesicht wegen der Strapazen und Entsetzen wegen der langen Steigung, die noch vor uns liegt.
Arme Italiener: Vielleicht hatten sie sich ihren ersten Urlaubstag etwas ästhetischer vorgestellt.

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